Deutsches Kolonialerbe
Der Fairness halber muß erwähnt werden, daß gerade, was die deutschen Siedler in Generationen fleißiger Arbeit an Werten, Kultur und Leistungen in das Land eingebracht haben, nicht hoch genug bewertet werden kann. Man kann von der Kolonialisierung durch die imperialistischen Länder denken, was man will, wäre es damals nicht Deutschland gewesen, so wäre ein anderes Land, etwa England, Holland oder Südafrika hier präsent geworden. Kolonialisierung war der vorherrschende Zeitgeist gewesen, der, nachdem er über mehrere Jahrhunderte praktiziert worden war, erst in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts - zumindest auf politischer Ebene - sein Ende fand.
Farmarbeiter - unterwegs auf dem Rad im Namib Naukluft Park - um die Zäune der Farm auf Schäden zu prüfen.
Waren es nicht immer in der menschlichen Geschichte die kulturell weiterentwickelten Länder gewesen, die durch Expansion ihrer Grenzen auch technischen Fortschritt exportierten wie die Römer, die portugisischen, spanischen und englischen Seefahrer oder die europäischen Nationen auf dem amerikanischen Kontinent? Bis zu einer gewissen Grenze, an der die Welt so sensibel geworden ist, daß sie sich selbst zerstört und an der der menschliche Geist so tolerant und wissend geworden ist, daß er Unterschiede akzeptiert und friedlich Entwicklungshilfe leisten kann, ist daß wohl alles ganz folgerichtig gewesen, was sich um die Jahrhundertwende hier abgespielt hat.
Inzwischen repräsentiert, dank der massiven Hilfe der UNO, die erstmals demokratisch, frei und fair gewählte Regierung die Mehrheit der Bevölkerung. Doch auch ihr ist hoffentlich klar, daß weiterer Fortschritt nur aus einem friedlichen Miteinander von Schwarzen , Farbigen und Weißen entstehen kann, verfügen doch die einen über die notwendige Arbeitskraft und die anderen über Fachwissen und Erfahrungen.
Die Regierung versucht, diese Unterschiede durch Öffnung der Schulen und Bildung für alle auszugleichen. Doch auch hier wird noch viel Zeit vergehen, bis sich Erfolge einstellen werden. In jeder Stadt trifft man auf die rassisch-soziale und städtebauliche Trennung der Bevölkerungsgruppen in Siedlungsgebiete der Weißen, Farbigen und Schwarzen, die durch rapide fallende Wohnqualität und Lebensstandart gekennzeichnet sind. Dadurch sind natürlich sozial Schwache im Lernprozeß von vornherein benachteiligt. Ein weißes Kind hat sein eigenes Zimmer und kann Eltern oder Geschwister um Rat fragen. Wo aber macht das schwarze Kind seine Schulaufgaben, wenn in den zwei Räumen der Behausung seine elf jüngeren Geschwister herumtoben, der große Bruder gerade im Gefängnis wegen Diebstahls sitzt und seine Eltern betrunken sind? Gewiß, es ist ein schwerer Anfang, muß aber einmal gemacht werden. Wo sonst sollen Wissen und Verstand herkommen?
Inzwischen repräsentiert, dank der massiven Hilfe der UNO, die erstmals demokratisch, frei und fair gewählte Regierung die Mehrheit der Bevölkerung. Doch auch ihr ist hoffentlich klar, daß weiterer Fortschritt nur aus einem friedlichen Miteinander von Schwarzen , Farbigen und Weißen entstehen kann, verfügen doch die einen über die notwendige Arbeitskraft und die anderen über Fachwissen und Erfahrungen.
Die Regierung versucht, diese Unterschiede durch Öffnung der Schulen und Bildung für alle auszugleichen. Doch auch hier wird noch viel Zeit vergehen, bis sich Erfolge einstellen werden. In jeder Stadt trifft man auf die rassisch-soziale und städtebauliche Trennung der Bevölkerungsgruppen in Siedlungsgebiete der Weißen, Farbigen und Schwarzen, die durch rapide fallende Wohnqualität und Lebensstandart gekennzeichnet sind. Dadurch sind natürlich sozial Schwache im Lernprozeß von vornherein benachteiligt. Ein weißes Kind hat sein eigenes Zimmer und kann Eltern oder Geschwister um Rat fragen. Wo aber macht das schwarze Kind seine Schulaufgaben, wenn in den zwei Räumen der Behausung seine elf jüngeren Geschwister herumtoben, der große Bruder gerade im Gefängnis wegen Diebstahls sitzt und seine Eltern betrunken sind? Gewiß, es ist ein schwerer Anfang, muß aber einmal gemacht werden. Wo sonst sollen Wissen und Verstand herkommen?
Hütte einer Himba Familie im Kaokoland, südlich des Grenzgebietes zu Angola
Ohne Bildung gibt es keine Berufschancen und schon steht man im Abseits. Dann entladen sich soziale Konflikte oft in kriminellen Handlungen. Das war vornehmlich die Seite des Lebens, mit der wir im Süden konfrontiert wurden. Hier muß gesagt werden, wir hatten keinerlei Polizeigewalt und versahen unseren Dienst ohne Waffe. Unsere Aufgabe war es, die SWAPOL bei ihrer Dienstdurchführung zu beobachten, sie auf Verstöße, wie auf unangebrachte Gewalt oder Einschüchterungen aufmerksam zu machen und diese nach Windhuk weiterzumeIden. Von dort wurde offiziellerseits wieder auf die Polizei Einfluß genommen und die Retourkutsche kam nach wenigen Tagen oder Stunden beim jeweiligen SWAPOL-Kommandanten an. Ein umständliches Verfahren aber es funktionierte und zeigte auf Dauer Wirkung. Sowohl im Verhalten der Polizei gegenüber der Bevölkerung als auch gegenüber ihren Kontrolleuren von der CIVPOL.