Der Terror Anschlag von Outjo
Der friedliche Übergang zu freien und fairen Wahlen nach Jahren des Terrors gegenüber der eigenen Bevölkerung paßte offensichtlich einigen Kraften im Lande nicht. Am späten Abend des 18. August 1989 wurde eine zivile UNTAG Station in Outjo von Bewaffneten angegriffen. Outjo liegt in der Mitte zwischen Windhuk und der angolanischen Grenze im nördlichen Teil Namibias. Die Attentäter zerschossen die Fenster mit automatischen Waffen und warfen zwei Phosphor Granaten in die Station, die vollkommen ausbrannte. Dabei kam ein junger namibischer Wachmann, Vater dreier Kinder, ums Leben. Das Stationspersonal kam mit dem Schrecken davon. Sie waren gerade Abendessen gegangen.
Viele Einheimische kamen zur Station, um ihren Respekt und Anteilnahme auszudrücken. Vorher hatte es immer wieder einige Probleme mit konservativen Farmern gegeben. Nach dem Angriff konnte eine spürbare Verbesserung des Umgangs miteinander verzeichnet werden. Auch bei den hartgesottenen Südwestern gab es also eine Schmerzgrenze.
Das gesamte UNTAG Personal im Land spendete Geld, das am Ende für ein Haus reichte, in das die Witwe des Ermordeten mit ihren drei Kindern zog. Auf allen Stationen wurden die Perimeterzäune nach außen verschoben. Die Dinge schienen sich von nun ab zum besseren zu wenden. Ein solcher Anschlag wie der von Outjo sollte sich nicht wiederholen. Aber es lag immer noch Spannung in der Luft in den letzten zwei Monaten vor den Wahlen.